Kirschrotes Wachs fällt in den frostigen Morgen. Kerzenscheingelübde an Tannenzweigen. Erstes Licht entzündet die Bestimmung des weißen Weges. Meine Hand kommt aus dem Schatten des Schnees und schreibt Winter auf die Tafeln, bis die Gefühle nach Rosen riechen.
Monatsarchiv:November 2020
Ich gehe durch dunkle Tinte …
Ich gehe durch dunkle Tinte. Meine Fußabdrücke sind blaue Herbstblätter. Am Saum des Novembernebels schreibe ich in die Stille. Jeder Schritt ein Buchstabe. Vor den gerissenen Netzen der Spinnen taubehangen meine Vita, Tunnelgesang. Ihre gläserne Zeit rinnt durch das Papier, die silberne Haut auf den Teichen. Darunter weiße Fragen wie Fische, die nicht erkannt werden„Ich gehe durch dunkle Tinte …“ weiterlesen
Winterphantasie
Stilles Wolkenlicht über den Briefen, die ich an die Wildgänse sende. Ein Hauch von Wörtern auf Himmelspapier über meine Winterphantasie. Darin bist du wie frischer Morgenschnee, der die Kirschbäume küsst. Deine Lippen tauen an mir.
Ich gehe durch den Novembergarten …
Ich gehe durch den Novembergarten und sammle die Regenperlen aus meinen Tagen. Hinter der grauen Wand mein Schatten, die schwarze Gestalt, die den Meisen zuhört vor Wintereinbruch sommersatter Zeit. Ich richte mein Leben vor dem spiegelblanken Totenbett ohne Federn. Die Ankunft ist schwacher Wind. Wiedergeburt in rosé. Ich höre das Warten der Schneemutter. Liebe, heißer„Ich gehe durch den Novembergarten …“ weiterlesen
Der Morgen hat Locken …
Der Morgen hat Locken im grauen Licht. Ich drehe mich in meinem Winterkreis mit blauen Flügeln zur Sonne hin, bis Verse aus den kühlen Schatten fallen. Sie trinken aus dem bernsteinfarbenen Herbstlaub die Tropfen vom warmen Glück. Winter, Winter ist in mir. Ich bin Hitze und Frost.
Herbst
Aquarell. Kerstin Fischer
Herbstgatter. Novemberzone …
Herbstgatter. Novemberzone. Mein Traum von Sommerschilf liegt matt in dem kühlen Nebel. Zu meinen Füßen blindes Laub. Bernsteinfarben mein glatter Schritt. Vorbei an den dunklen Teichen fangen Hagebutten meinen Blick, rot knisternd an grauen Vorhängen. Vor mir gierige Tauben, die aus Nussschalen trinken. Ich gehe durch sanften Regen, den Winter schon auf meiner Haut. Kerstin„Herbstgatter. Novemberzone …“ weiterlesen
Wir sitzen auf der Bank …
Wir sitzen auf der Bank. Du legst mir die Sonne unter das Kissen, so dass ich sie greifen kann. Alle Bedenken schmelzen in deiner Hand, mit der du die Schatten aus meinem Garten reißt. Du pflanzt purpurne Ansichten auf meinen dünnen Fragen nach Sinn.
Aquarell
Aquarell. Kerstin Fischer
Menschen im Herbst
Aquarell. Kerstin Fischer