In den Spitzen des Morgens wird mein Traum Tau über den Grashalmen. Ich warte, bis das Grün der Birken mich geduldig macht. Dann atme ich die Luft zwischen meinen Gedanken weite Wiesen bis zum Lebensende Licht auf dem Papier, auf dem ich Muscheln pflanze, aus dem Perlmutt der Ideen. Deshalb bleiben die dunklen Häfen ohne„Mirabellenspiele“ weiterlesen
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Weserimpression im Frühjahr. Aquarell Kerstin Fischer
Ich folge den seidenen Gerüchen an der Kreuzung als Verwandte des Meeres. Mein Licht ist frei. Ich löse das Land und laufe in weichen Wind. (Text aus dem Lyrikband „Die Fragen der mutlosen Seidenspinner“ von Kerstin Fischer)
Lila
Meine Wörter sind Früchte der angegriffenen Haut in mir. Sie ist transparent. Ihre Poren sind Landschaften, die ich nie bereist habe. Feuerland ist auch dabei … und ein Lavendelfeld. Ich sammle die Blüten und trinke Lila. Es tropft auf das Papier, als hätte ich mich geschnitten. Der Atem der Kiefer geht darüber hinweg. Ich zerbreche„Lila“ weiterlesen
Nachtpunkte
Ich sitze in einem kleinen Boot inmitten von Nachtpunkten, die über dem Meer glitzern. Ich lege farbige Netze aus, um sie einzufangen. Ich versinke in den Farben und werde Nachtpunkt, bis in den Schnee des Morgens an kalten Rippen unter weichem Stroh. Ich grüße das Überleben – warme Hände auf meinem Rücken, aber der Flieder„Nachtpunkte“ weiterlesen
Lyriktagebuch Frühjahr 2020
Die Feder über meinen roten Äpfeln purpursanft fällt sie aus der weißen Stille und riecht nach dir ich berühre ihren Wind und liebe auf den Flügeln meiner erdigen Gedanken Gedicht und Aquarell copyright Kerstin Fischer
Süßer Sand
Du verknotest die meterlange Zeit zu einem samtweichen Mund. Dann legst du dich in meine Schmetterlinge und singst ihre warmen Melodien, die in die Fliederpelze der Herzkammern dringen. Ich bin dein Nerz. Wach und ruhig. Licht bei Nacht über den Kreuzen an unseren Wegen, die vor der Glut unseres Begehrens erröten. Eisnahe Himmelsschrift. Unter deinen„Süßer Sand“ weiterlesen
Olivenstaub
Im Hain des Wohnzimmers meine empfindliche Frucht zwischen den sprießenden Olivenzweigen. Sie wächst zu dir und duftet nach Schrift. Ich veratme ihre Wörter über den dunklen Augenrändern der Stadt. Nichts geschieht, aber alles bleibt möglich. Mögliche Frucht hinter dem Sprießen in den leeren Zimmern und den Liebesspielen vor den kahlen Wänden, zu Opfergesängen schlagender Türen„Olivenstaub“ weiterlesen
Lyriktagebuch Frühjahr 2020
Über dem Fluss weidet ein weißes Lächeln in den Berichten der Morgennebel – Ankunft und Abwesenheit, stiller Samen, der die Welt berührt. An feinem Gewebe tauender Gedanken fallen die Nächte in glitzernden Weizen. Sonnenglast, die den Sand auf dem Weg beruhigt. Ich laufe über deinen bunten Staub unter den Augen des Flieders, der meine blutenden„Lyriktagebuch Frühjahr 2020“ weiterlesen
Lyriktagebuch Frühjahr 2020
Die Stille spricht mit den Blüten der japanischen Kirsche, vor deinen Horizonten, in den Linien der weißen Vögel aus den durchwachten Träumen. Dort gleitet die Freude am Milchglas der Regenbögen von dir zu mir, von dir zu uns; von uns in das zärtliche Ungewisse. Erdenblindheit mit Liebe rotgetupft. Die Frage nach dir – Ich zeichne„Lyriktagebuch Frühjahr 2020“ weiterlesen
Lyriktagebuch Frühjahr 2020
Ich breche ein Stück Leben aus dem Garten. Im Komplott mit der Kirschblüte hole ich meine Träume von den roten Segelschiffen, um sie mit dem Geschmack nach Birkenrinden zu nähren. In mir tanzen Apfelkerne, munter wie Seeschwalben. Ich rieche nach Apfel für einen Tag und flicke zerissene Netze kraft meiner Frucht an den Ästen der„Lyriktagebuch Frühjahr 2020“ weiterlesen