Ich atme den Morgen durch die Poren der Nacht und zähle die Blüten an den Winterzweigen. Sie hängen über den Ufern des Tages. Er liegt in südlicher Richtung. Sonnenglast über den Balkonen. Ich trinke meine frühe Milch und lächel in meinen letzten Grund.
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Die Weisheit der Goldfische
Ich träume dunkle Vögel in mein Spiegelbild und melke die Vergangenheit. Sie gibt trübe Milch, mit der ich meinen Schatten nähre. Hungrig wartet er im Hinterhof mit Katzenbuckel. Ich streichel ihm über den Rücken. Schwarzer Honig, in dem ich mit meinen Füßen stehe. Ich kann sie nicht bewegen. Ich klopfe gegen den Beton des nächsten„Die Weisheit der Goldfische“ weiterlesen
Ich warte auf das Rot …
Ich warte auf das Rot in meiner Blüte, warte im Blut des Schnees. An meiner zögernden Tür Winteröffnen. Ich gehe und schau aus meiner Nacht, schau in den Samen des Morgens, still und fragend nach Glühen.
Advent
Kirschrotes Wachs fällt in den frostigen Morgen. Kerzenscheingelübde an Tannenzweigen. Erstes Licht entzündet die Bestimmung des weißen Weges. Meine Hand kommt aus dem Schatten des Schnees und schreibt Winter auf die Tafeln, bis die Gefühle nach Rosen riechen.
Ich gehe durch dunkle Tinte …
Ich gehe durch dunkle Tinte. Meine Fußabdrücke sind blaue Herbstblätter. Am Saum des Novembernebels schreibe ich in die Stille. Jeder Schritt ein Buchstabe. Vor den gerissenen Netzen der Spinnen taubehangen meine Vita, Tunnelgesang. Ihre gläserne Zeit rinnt durch das Papier, die silberne Haut auf den Teichen. Darunter weiße Fragen wie Fische, die nicht erkannt werden„Ich gehe durch dunkle Tinte …“ weiterlesen
Winterphantasie
Stilles Wolkenlicht über den Briefen, die ich an die Wildgänse sende. Ein Hauch von Wörtern auf Himmelspapier über meine Winterphantasie. Darin bist du wie frischer Morgenschnee, der die Kirschbäume küsst. Deine Lippen tauen an mir.
Der Morgen hat Locken …
Der Morgen hat Locken im grauen Licht. Ich drehe mich in meinem Winterkreis mit blauen Flügeln zur Sonne hin, bis Verse aus den kühlen Schatten fallen. Sie trinken aus dem bernsteinfarbenen Herbstlaub die Tropfen vom warmen Glück. Winter, Winter ist in mir. Ich bin Hitze und Frost.
Herbstgatter. Novemberzone …
Herbstgatter. Novemberzone. Mein Traum von Sommerschilf liegt matt in dem kühlen Nebel. Zu meinen Füßen blindes Laub. Bernsteinfarben mein glatter Schritt. Vorbei an den dunklen Teichen fangen Hagebutten meinen Blick, rot knisternd an grauen Vorhängen. Vor mir gierige Tauben, die aus Nussschalen trinken. Ich gehe durch sanften Regen, den Winter schon auf meiner Haut. Kerstin„Herbstgatter. Novemberzone …“ weiterlesen
Wir sitzen auf der Bank …
Wir sitzen auf der Bank. Du legst mir die Sonne unter das Kissen, so dass ich sie greifen kann. Alle Bedenken schmelzen in deiner Hand, mit der du die Schatten aus meinem Garten reißt. Du pflanzt purpurne Ansichten auf meinen dünnen Fragen nach Sinn.
Entlang der abgerissenen Ufer …
Entlang der abgerissenen Ufer die Tragweite der Wildgänse, die in den Himmel fliehen. Ich gehe mit Sonnenschritten durch den Herbst. Ich habe die dunklen Täler von den Sohlen geschlagen und die Blüte Zuversicht gebrochen an diesem seidigen Morgen. Ich trinke Novembermilch. Sie ist mild und gütig. Das rostbraune Laub beruhigt das Winterecho.